Aktien und ETFs

Der Einstieg in die Welt der Aktien, Fonds und ETFs kann zunächst komplex erscheinen, aber mit den richtigen Schritten ist es leicht machbar. Hier ist ein Überblick, wie du vorgehen kannst:

1. Grundlagen schaffen:

  • Finanzielle Bildung:
    • Informiere dich über die verschiedenen Anlageklassen (Aktien, Fonds, ETFs, Anleihen), ihre Vor- und Nachteile sowie die damit verbundenen Risiken.
    • Verstehe grundlegende Begriffe wie Rendite, Risiko, Diversifikation und Inflation. (s. unser Aktienlexikon unten)
  • Finanzielle Ziele definieren:
    • Überlege dir, warum du investieren möchtest (z. B. Altersvorsorge, Vermögensaufbau, kurzfristige Ziele).
    • Lege deinen Anlagehorizont fest (kurz-, mittel- oder langfristig).
    • Bestimme deine Risikobereitschaft (wie viel Verlust bist du bereit zu akzeptieren?).

2. Depot eröffnen:

  • Depotanbieter wählen:
    • Vergleiche verschiedene Anbieter (Online-Broker, Direktbanken, Filialbanken) hinsichtlich Gebühren, Angebot und Benutzerfreundlichkeit.
    • Achte auf Faktoren wie Depotgebühren, Ordergebühren, Sparplanangebote und Kundenservice.
  • Depoteröffnung:
    • Die Eröffnung erfolgt in der Regel online per Video-Ident-Verfahren oder PostIdent-Verfahren.
    • Du benötigst dafür deinen Personalausweis.

3. Anlagestrategie entwickeln:

  • Diversifikation:
    • Streue dein Kapital auf verschiedene Anlageklassen und Branchen, um das Risiko zu minimieren.
  • Langfristigkeit:
    • Investiere langfristig, um von Zinseszinseffekten zu profitieren und kurzfristige Kursschwankungen auszugleichen.
  • Regelmäßigkeit:
    • Nutze Sparpläne, um regelmäßig kleine Beträge zu investieren (Cost-Average-Effekt).
  • Auswahl der Wertpapiere:
    • Aktien:
      • Analysiere Unternehmen anhand von Kennzahlen (z. B. Gewinn, Umsatz, Dividenden).
      • Investiere in Unternehmen, deren Geschäftsmodell du verstehst.
    • ETFs:
      • Wähle ETFs, die einen breiten Marktindex abbilden (z. B. MSCI World, DAX).
      • Achte auf die Kostenquote (TER) des ETFs.
    • Fonds:
      • Informiere dich über die Anlagestrategie und die Performance des Fonds.
      • Achte auf die Fondskosten (Ausgabeaufschlag, Verwaltungsgebühr).

4. Kauf und Verkauf von Wertpapieren:

  • Orderarten:
    • Market-Order: Kauf oder Verkauf zum aktuellen Marktpreis.
    • Limit-Order: Kauf oder Verkauf zu einem festgelegten Preis.
    • Stop-Loss-Order: Verkauf bei erreichen eines bestimmten Kurses.
  • Handelsplätze:
    • Börsen (z. B. Frankfurter Börse, Xetra)
    • Außerbörslicher Handel (Direkthandel)
  • Orderaufgabe:
    • Die Order wird über das Online-Depot aufgegeben.

Wichtige Tipps:

  • Beginne mit kleinen Beträgen, um Erfahrungen zu sammeln.
  • Lasse dich nicht von kurzfristigen Kursschwankungen verunsichern.
  • Überprüfe regelmäßig deine Anlagestrategie und passe sie gegebenenfalls an.
  • Informiere dich stetig weiter.

Die Vorteile dieser Geldanlagen

Sowohl Aktien als auch ETFs bieten Anlegern attraktive Möglichkeiten zur Vermögensbildung, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Vorteilen. Hier ist ein Überblick:

Vorteile von Aktien

  • Potenzial für hohe Renditen:
    • Einzelne Aktien können bei erfolgreicher Unternehmensentwicklung überdurchschnittliche Gewinne erzielen.
  • Direkte Beteiligung:
    • Aktionäre sind Miteigentümer eines Unternehmens und können von dessen Erfolg profitieren.
  • Dividenden:
    • Viele Aktiengesellschaften zahlen regelmäßige Dividenden aus, die ein zusätzliches Einkommen darstellen.
  • Flexibilität:
    • Die Auswahl der einzelnen Aktien kann sehr individuell auf die eigenen Vorstellungen angepasst werden.

Vorteile von ETFs (Exchange Traded Funds)

  • Breite Diversifikation:
    • ETFs bilden in der Regel einen Index ab und streuen das Risiko auf eine Vielzahl von Wertpapieren.
  • Kostengünstig:
    • Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind ETFs in der Regel deutlich günstiger.
  • Transparenz:
    • Die Zusammensetzung von ETFs ist jederzeit einsehbar.
  • Einfacher Handel:
    • ETFs werden wie Aktien an der Börse gehandelt und sind daher sehr liquide.
  • Sparpläne:
    • ETFs eigenen sich sehr gut für Sparpläne, mit denen man regelmäßig kleinere Beiträge investieren kann.

Zusammenfassend

  • Aktien bieten die Chance auf hohe Renditen, sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden.
  • ETFs bieten eine breite Diversifikation, sind kostengünstig und einfach zu handeln.

Die Wahl zwischen Aktien und ETFs hängt von der individuellen Risikobereitschaft, dem Anlagehorizont und den persönlichen Zielen ab. Eine Kombination aus beiden Anlageklassen kann ebenfalls sinnvoll sein.

Übersicht Depotanbieter für Deutschland

(unvollständige Übersicht)

AnbieterDepotgebührenOrdergebührenSparpläneBesonderheiten
Trade Republic0€1 € pro OrderKostenlose ETF- und Aktiensparpläne
App-basierter Handel, Kryptohandel
Scalable Capital0 € (FREE Broker), 2,99 €/Monat (PRIME Broker)0 € (PRIME Broker), 0,99 € (FREE Broker)Kostenlose ETF-Sparpläne
Breites Angebot an ETFs, Kryptohandel, Zinsen auf Guthaben (PRIME Broker)
ING0€4,90 € + 0,25 % des OrdervolumensKostenlose ETF-Sparpläne
Breites Angebot an Wertpapieren, Girokonto-Integration
Comdirect0€3,90 € + 0,25 % des OrdervolumensKostenlose ETF-Sparpläne
Breites Angebot an Wertpapieren, Filialservice
DKB0€10€Kostenlose ETF-Sparpläne
Breites Angebot an Wertpapieren, Girokonto-Integration
Consorsbank0€4,95 € + 0,25 % des OrdervolumensKostenlose ETF-Sparpläne
Breites Angebot an Wertpapieren, Filialservice
Smartbroker0€0 € (Gettex), 4 € (andere Börsen)Kostenlose ETF-Sparpläne
Breites Angebot an Wertpapieren, verschiedene Handelsplätze

Wichtige Hinweise:

  • Depotgebühren: Dies sind die Kosten für die Führung des Depots.
  • Ordergebühren: Dies sind die Kosten für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
  • Sparpläne: Viele Anbieter bieten kostenlose Sparpläne für ETFs und Aktien an.
  • Besonderheiten: Hier sind einige zusätzliche Funktionen oder Angebote der Anbieter aufgeführt.

 

Zusätzliche Faktoren, die du berücksichtigen solltest:

  • Angebot an Wertpapieren: Nicht alle Anbieter haben das gleiche Angebot an Aktien, ETFs, Anleihen usw.
  • Handelsplätze: Über welche Handelsplätze kann der Anbieter Wertpapiere handeln?
  • Benutzerfreundlichkeit: Wie einfach ist die Bedienung der Handelsplattform?
  • Kundenservice: Wie gut ist der Kundenservice des Anbieters?
  • Zusätzliche Kosten: Achte auf mögliche zusätzliche Kosten, wie z. B. Gebühren für Teilausführungen oder Limit-Orders.

Kleines Aktien-Lexikon

 

Grundlagen

  • Aktie: Ein Anteil an einem Unternehmen, der dem Inhaber bestimmte Rechte (z. B. Dividende, Stimmrecht) gewährt.
  • Aktionär: Ein Anleger, der Aktien eines Unternehmens besitzt.
  • Börse: Ein organisierter Marktplatz, an dem Wertpapiere (Aktien, Anleihen etc.) gehandelt werden.
  • Depot: Ein Konto bei einer Bank oder einem Broker, in dem Wertpapiere verwahrt werden.
  • Dividende: Eine Ausschüttung des Unternehmensgewinns an die Aktionäre.
  • Investmentfonds: Ein Vermögen, das von einer Kapitalanlagegesellschaft verwaltet und in verschiedene Wertpapiere investiert wird.
  • Wertpapier: Ein Dokument, das ein bestimmtes Recht verbrieft (z. B. Aktie, Anleihe).

Indizes

  • DAX (Deutscher Aktienindex): Der Leitindex der deutschen Börse, der die 40 größten und liquidesten deutschen Unternehmen abbildet.
  • Dow Jones Industrial Average: Ein wichtiger Aktienindex der USA, der die 30 größten börsennotierten Unternehmen des Landes umfasst.
  • ETF (Exchange Traded Fund): Ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung eines bestimmten Index nachbildet.
  • S&P 500 (Standard & Poor’s 500): Ein Aktienindex, der die 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen abbildet.

Handel

  • Börsenkurs: Der Preis, zu dem ein Wertpapier an der Börse gehandelt wird.
  • Order: Ein Auftrag zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
  • Volatilität: Das Maß für die Schwankungsbreite eines Wertpapierkurses.
  • Bulle/Bärenmarkt: Ein Bullenmarkt beschreibt einen Aufwärtstrend, ein Bärenmarkt einen Abwärtstrend.

Weitere wichtige Begriffe

  • Anleihe: Ein festverzinsliches Wertpapier, das ein Darlehen an den Emittenten (z. B. Staat, Unternehmen) darstellt.
  • Derivat: Ein Finanzinstrument, dessen Wert von einem anderen Basiswert (z. B. Aktie, Index) abgeleitet wird.
  • Inflation: Die allgemeine Erhöhung des Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen.
  • Zins: Der Preis für geliehenes Geld.